Katja Wengenmayr
He Guanghu als engagierter
Religionswissenschaftler
Taktiken der Verankerung des Christentums im Religionsdiskurs der VR China
edition cathay, band 83
2023; 510 Seiten
ISSN 0946-2325
ISBN 978-3-89733-584-4
Die Religionswissenschaft wurde 1979 wieder an
den chinesischen Universitäten eingeführt, wobei
der hegemoniale offizielle Diskurs den Anspruch erhebt,
Religionsforschung in den Dienst des Staates
zu stellen. Die Arbeit untersucht die Struktur des
Religionsdiskurses auf akademischer Ebene am
Beispiel He Guanghus im Zeitraum zwischen 1978
und 2016. Es wird die These vertreten, dass die
Religionsforscher keine passiven Rezipienten
staatlicher Vorgaben sind. Sie nutzen Handlungsmöglichkeiten,
um den Religionsdiskurs mit neuen
Deutungsangeboten anzureichern, Deutungsmuster
umzuinterpretieren, in ihrem eigenen Interesse zu
nutzen, neue Interpretationsspielräume zu schaffen
und neue Forschungsräume zu erschließen. Mit dem
Konzept der Taktiken werden das Verhältnis zwischen
akademischer und politischer Diskursebene
und der Handlungsrahmen von Religionswissenschaftlern
bestimmt. He Guanghu (*1950) ist
emeritierter Professor der Renmin Universität. Er
wird als Religionswissenschaftler, Christentumsforscher,
Religionsphilosoph, Christ und öffentlicher
Intellektueller bezeichnet. Bereits hier deuten sich
die Durchlässigkeit disziplinärer Grenzen sowie die
Vielfältigkeit der Handlungsebenen an. He nutzt
verschiedene Taktiken, um seine Deutungsangebote
in den offiziellen Diskurs einzuschreiben und interfraktionelle
Bündnisse mit anderen Intellektuellen
zu schließen.
He Guanghu als engagierter Religionswissenschaftler
- Artikelnr. ISBN 978-3-89733-584-4
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