Christian Hoffstadt/Stefan Höltgen (Hrsg.):
Sick Humor
KOMIK UND GEWALT / COMIC AND VIOLENCE / COMIQUE ET VIOLENCE, Band 1
Herausgegeben von Ch. Hoffstadt | A. Böhn | A. Peiter | S. Müller
2011; 98 Seiten; (Texte in Deutsch u. Englisch)
ISSN 2191-804X
ISBN 978-3-89733-232-4
Sick Humor ist eine Art von Komik, die als kulturelles Phänomen besehen ganz bewusst Tabus bricht und sich dabei von benachbarten Komik-Feldern wie Sarkasmus oder schwarzem Humor in ihrer Här te deutlich absetzt. Alan Dundes hat in seiner Arbeit Cracking Jokes: Studies of Sick Humor Cycles & Stereotypes aus dem Jahr 1987 auf verschiedene "sick humor cycles" hingewiesen, die er als Folklore-Forscher entdeckt, gesammelt und bearbeitet hatte. Er ging von "sick humor cycles" aus (Bsp. Auschwitz-Witze, dead baby jokes etc.), die sich innerhalb von Gesellschaften oral tradieren. Seine erste Vermutung bezüglich der Funktion von Sick Humor war dabei, durch den verursachten Schock und Tabubruch eine Möglichkeit zu schaffen, über Dinge zu reden, über die ansonsten in der Gesellschaft nicht geredet werden kann oder darf. "Laughing to keep from crying" - so könnte man den zweiten Aspekt von Sick Humor beschreiben: Komik dient als Kompensation, bewahrt hier zugleich das tragische Element, macht es jedoch - für diejenigen, die diesen Humor "ertragen" - leichter, damit umzugehen. Der vorliegende Band versucht, die Randstellung des Forschungsthemas Sick Humor selbst zu suspendieren und zum Hauptthema zu machen, um neue Perspektiven auf alte wie neue Themen zu werfen. Dies soll gleichermaßen durch Annäherungen an Genres des Sick Humor wie an die Komik-Theorie, mit denen diese Genres kompatibel gemacht werden können, erreicht werden. Mit dem Band über Sick Humor startet die interdisziplinäre und mehrsprachige Reihe "Komik und Gewalt - Comic and Violence - Comique et violence".
Sick Humor
- Artikelnr. ISBN 978-3-89733-232-4
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