Sebastian Balmes
Die rituelle Errettung der Murasaki Shikibu
Buddhistische Genji-Zeremonien
und ihre Spuren in der japanischen Kulturgeschichte
Münchner Schriftenreihe Japanforschung, Band 1
2015; 172 Seiten
ISSN 2199-6237
ISBN 978-3-89733-355-0
Die Geschichte vom Prinzen Genji wird häufig als der erste psychologische Roman der Weltliteraturgeschichte bezeichnet. Weniger bekannt ist, dass seine religiöse Rezeption wesentlich zur Etablierung der Erzählung als Klassiker der japanischen Literatur beigetragen hat. Im 12. Jahrhundert wurde die Notwendigkeit eines buddhistischen Rituals gesehen, um ihre Autorin aus der Hölle zu befreien. Fiktionale Literatur wurde als „leere Worte“, d.h. als Lüge angesehen, die schlechtes Karma verursachen konnte. Daher sollen im Ritual die „glühenden Gefühle der Leuchtkäfer am Bach“ zum „Leuchtfeuer der Weisheit“ umgewandelt werden.
Die Arbeit von Sebastian Balmes untersucht die historischen Entstehungsumstände des Rituals sowie mittelalterliche Bewertungen fiktionaler Literatur und enthält Übersetzungen von Texten, die innerhalb der Zeremonien verlesen wurden. Auch spätere Erzählungen und Legenden werden analysiert, in denen die Autorin mitunter als göttliche Manifestation auftritt. So zieht sich das Genji-Ritual durch mehrere Jahrhunderte der japanischen Kulturgeschichte.
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Die rituelle Errettung der Murasaki Shikibu
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